Jg. 1974 Skorpion/Krebs
Mein Leben ist geprägt von Wandel, Transformation, Erneuerung und dem Pendeln zwischen den Polaritäten, die diese Welt ausmachen – Anhaften und Fließen, Leichtigkeit und Schwere, Getrenntsein und Verbundenheit. Mehr und mehr jedoch hat mich meine Seele dazu geführt, die Räume jenseits der Polarität zu spüren, zu erfassen und schließlich auch zu verkörpern.
Es war und ist immer noch ein langer Weg voller Überraschungen, der viel gefordert und noch viel mehr geschenkt hat.
Als Kind und Teenager fand ich mich ziemlich bodenständig. Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf. Esoterik, Astrologie und Psychologie interessierten mich, aber nur wenn es kein „Blabla“ war. Ich hatte einige bemerkenswerte Erfahrungen in Bezug auf Träume und Jesus. Ansonsten war ich ziemlich beschäftigt mit diversen Hobbies. Ich liebte Musik und Sport, Theaterspiel und Sprachen, Tanzen auf Parties und wollte gleichzeitig so oft wie möglich verreisen und weit weg sein. Durch eine glückliche Fügung konnte ich mit einem Jugendorchester auf Konzertreisen gehen. So kam ich unter anderem nach Chile. Bei all diesen Aktivitäten gab es jedoch nur wenige Gruppen, in denen ich mich tatsächlich zugehörig und wohl fühlte. Wirklichen Kontakt zur Erde unter meinen Füßen hatte ich, wie ich später herausstellte, auch nicht.
1999, im letzten Jahr meines Studiums zur Sozialpädagogin, begleitete ich einen ehemaligen Mitbewohner zu einem Vortragsabend der Rosenkreuzer. Auch wenn ich deren Lehre danach nicht weiter verfolgt habe, hat dieser Abend etwas Entscheidendes in mir bewirkt. Es blieb ein neues Gefühl und ein Gedanke zurück, der mich zuvor überhaupt nicht beschäftigt hatte, nun aber nicht mehr losließ: „Erleuchtung ist möglich. Auch innerhalb des Zeitfensters dieses meines Lebens.“
Im gleichen Jahr beobachtete ich die Sonnenfinsternis in Rumänien, begann spirituelle Bücher zu lesen und besuchte meinen ersten Yogakurs. In der Schlussentspannung hatte ich eine Vision, die mich in tiefe innere Ruhe brachte und mich daran erinnerte, dass da noch viel mehr Raum in mir gibt.
Nach dem Studium wollte ich reisen. Ich besuchte einen zen-buddhistischen Mönch in den USA, verbrachte einige Monate in Südamerika, wo ich intensive Begegnungen mit den Inka-Energien hatte, nahm an einem Straßenretreat in Frankfurt teil und lernte traditionelle Thaimassage in Nordthailand
Da ich vor hatte Therapeutin zu werden, begann ich im Jahr darauf meine gestalttherapeutische Weiterbildung in Köln.
In dieser Zeit konnte ich in den Bergen Bulgariens zum ersten Mal die Erde als lebendiges Wesen unter meinen Füßen spüren. Diese Erfahrung löste eine unglaubliche Freude in mir aus und zeigte mir, wie schön es hier sein kann, wenn ich verbunden bin. Dies war umso wesentlicher, da ich in diesen Jahren viele depressive Momente erlebte und das Leben auf der Erde eher ablehnte.
2004 besuchte ich einige Meditationsabende und ein Seminar, das ich seitdem als mein „Aufwacherlebnis“ bezeichne. Ich hatte ja zuvor schon Visionserfahrungen gehabt. An diesem Wochenende sah ich jedoch was ich damals als reines göttliches Licht wahrnahm und fühlte den Kontakt zu meiner geistigen Familie und meinem wahren Zuhause. Ich spürte eine unglaubliche Klarheit und Kraft in mir, die mich seitdem getragen und gefordert hat, die mir aber auch immer wieder verloren ging, während ich der Mensch war, der ich eben auch war – zweifelnd, unsicher, zurückgezogen, mit dem Leben auf der Erde hadernd.
Bis 2012 erforschte ich unterschiedliche Facetten dieser Kraft, erhielt Einweihungen und Klärungen, lernte verschiedene spirituelle Lehrerinnen und Lehrer kennen sowie Energien und Wesenheiten zu unterscheiden. Ich zog nach Norddeutschland und arbeitete viel in und mit der Natur - vor allem und ganz besonders gern in der Gegend rund um die Schlei in Norddeutschland - mit anderen Weggefährten und auch häufig allein.
In diesen Jahren war mein Auftrag, die Erde lieben zu lernen und gerne und freudvoll hier zu leben. Ich fühlte mich sehr zur Erdheilungsarbeit hingezogen. Es war eine Zeit voller Offenbarungen und spiritueller Abenteuer, deren krönender Abschluss eine mehrmonatige Reise durch Indien war.
Danach wurde dieser Auftrag durch einen neuen abgelöst, der da hieß: "Die Menschen voll und ganz anzunehmen und zu lieben". Ich fand diesen „Auftrag“ noch viel
herausfordernder als den vorherigen und bin noch immer dabei, ihn mehr und mehr umzusetzen.
In der äußeren Welt zog ich 2013 zurück nach Süddeutschland, begab mich in die Ausbildung und Anstellung als Psychoonkologin. Dem folgten weitere Fortbildungen und Tätigkeiten in Geistigem Heilen und Yoga. Ich verliebte mich ins Tangotanzen und in einen wichtigen Lebenspartner. Tango und Yoga wurden mit der Natur zu meinem Ausgleich neben der Arbeit. Ich tauchte erneut tief ein in die verschiedenen Erfahrungsebenen dieser Welt, die ich jetzt mit dem „erwachten“ Geist im Hintergrund zwar anders genießen konnte als früher, die aber gleichzeitig auch komplexer geworden war, in der ich immer noch häufig strudelte, gefordert war mit Transformations- und Loslass-Aufgaben bzw. letztlich dem wirklichen Annehmen meiner Selbst.
Jetzt, 2021, 8 Jahre nach meiner Rückkehr nach Süddeutschland, habe ich wieder den Eindruck, dass eine neue Phase beginnt. Diesmal teile ich diesen Eindruck wahrscheinlich mit der Mehrheit der Menschen, nachdem „Corona“ alles verändert hat.
Es scheint, als hätte ich mir endlich genug bewiesen, wie tief ich in die Polarität eintauchen kann, was es dort alles zu erleben gibt und wie sehr ich dieses Leben mag. Es scheint, als hätte ich nun verstanden, dass ich ewig versuchen kann meine Persönlichkeit zu verbessern und dieses Leben zu meistern – ohne jemals wirklich anzukommen.
Was folgt und zum Teil schon da ist, ist die „wahre“ Integration, das Verschmelzen mit der Seele, die Liebe zu allen Teilen meiner selbst und die Wahrnehmung, dass alles um mich herum Ich Bin. Es ist ein tiefes Eintauchen in meine eigene Seelenlandschaft, dem Seelenfluss nicht nur folgend sondern tatsächlich vertrauensvoll hingebend, das Zögern, die Zweifel, das Kämpfen am Ufer zurücklassend, um das was ich tief in mir immer noch abgelehnt habe zu umarmen und um staunend zu genießen, wie reich und leicht dieses Leben sein kann.
Wirklich zu spüren, wie bedingungslos meine Seele mich wertschätzt, versorgt und umarmt, während ich in diesem menschlichen Körper bin, ist wohl das größte Geschenk und die wundervollste Überraschung dieses Lebens. Ich wünsche sie jedem, der sie erfahren möchte! (Und weiß gleichzeitig, dass kein Mensch darum herum kommt ;-) … sei es nun in diesem oder in einem anderen Leben.)
Was in dieser Art zu Sein alles möglich wird, bleibt noch zu erfahren...
Ich freue mich, wenn sich unsere Seelenwege dabei begegnen!
Bis dahin, herzliche Grüße
Patricia Neugart
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